19.11.2023
CDW-Sommertour: Zu Gast bei Förster und Spille
19.11.2023
Nachdem die CDW-Fraktion auf ihrem letzten Stop der diesjährigen Sommertour die Firma Schade
besuchte, ging es diesmal zu einem weiteren Mittelstandsunternehmen der Kreisstadt Förster und
Spille.
Der Wildeshauser Handwerksbetrieb wurde 1983 durch Werner Förster und Uwe Spille, damals noch
in Ahlhorn, gegründet. 1986 folgte der Umzug in die Kreisstadt an den Westring.
Begrüßt wurde die CDW-Fraktion vom Geschäftsführer Dieter Möllmann und Jörg Kramer.
Bei der Führung wurde schnell deutlich, bei Förster und Spille handelt es sich nicht um nur einen
Maschinenbaubetrieb. Die Unternehmensgruppe teilt sich auf eine Maschinenbau GmbH, eine
Schüttguttechnik GmbH, sowie eine Verwaltungs GmbH auf. Die Unterteilung sei für die
Spezialisierung auf die verschiedenen Produkte im Bereich Maschinen und Schüttgut nötig.
Für ca. 50 Projekte werden am Standort derzeit Aufträge erfüllt. Ein Großteil der Produkte werden
dabei exportiert. So wie Maschinenbauteile und Armaturen für eine Klärschlammverbrennungsanlage
in Tessaloniki. An dem CNC Dreh-Fräszentrum steht Dirk Depken, welcher den CDWlern die Funktionswiese erklärt. Hier werden die einzelnen Zahnräder für die Kettenförderung
weiterbearbeitet, welche einmal den Klärschlamm transportieren sollen.
Weiter geht die Tour einmal durch die Produktionshallen, vorbei an weiteren Maschinen,
Werkbänken und fliegenden Metallspähnen.
Nicht jedes Bauteil wird von dem Unternehmen noch selbst produziert so Kramer und zeigt dabei auf
Laserbauteile, welche für die weitere Montage fertig geliefert werden. Von der Entwurfszeichnung
über die Herstellung bis hin zur Zusammensetzung der Bauteile erfolgt jedoch alles selbst im Betrieb.
So gibt es auch eine Lackierhalle, sowie eine Halle zum Sandstrahlen.
Bezüglich der Auftragslage sei Förster und Spille sehr gut bedient, könnte aber deutlich mehr leisten.
Ausgebremst wird das Unternehmen hauptsächlich durch den die fehlende Ressource an Personal,
insbesondere qualifizierten Fachkräften, so Möllmann.
Aktuell sind im Betrieb 5 offene Stellen zu besetzen und 4 freie Ausbildungsplätze vorhanden.
Weder für die Ausbildung als CNC-Zerspanungsmechaniker, als Feinwerkmechaniker, Produktdesigner,
noch im bürokaufmännischen Bereich sind Bewerbungen eingegangen. Möllmann überschlägt grob,
dass innerhalb der nächsten 7 Jahre die Hälfte der Belegschaft aufgrund des Alters in den Ruhestand
gehen wird. Er geht davon aus, dass bei gut laufender Mitarbeitergewinnung höchstens die Hälfte der
frei gewordenen Stellen neu besetzt werden.
Am Wildeshauser Unternehmensstandort, wird die Betriebsfläche von gut über 2000 qm vollkommen
ausgenutzt. Eine Vergrößerung des Betriebes sei nur durch über neue Industrie- und Gewerbeflächen
möglich. Einen zweiten Sitz hat der Betrieb von ähnlicher Größe in Brettorf. Dort findet allerdings
mehr Büroarbeit statt, u.a. die Entwürfe werden dort gezeichnet.
Nach der interessanten Führung ging es dann noch zu einer abschließenden Gesprächsrunde. Für uns
als Kommunalpolitiker ist natürlich auch interessant zu hören und nachzuhaken, was wichtig ist.
Neben der Not an Fachkräften, verunsichert Möllmann auch die aktuelle Energiesituation, und die
ungewisse Finanzierungs- und Investitionslage. Auch mit viel Bürokratie habe man zu tun, z.B. das
wichtige Thema Arbeitssicherheit, für welches Kramer zuständig ist. Von der Wildeshauser Politik
wünschen sich beide der Gestaltung einer lebenswerten Stadt, mit ausreichend Wohnraum, damit
auch neue Mitarbeiter einfacher in der Stadt bezahlbaren Wohnraum finden.
Mit diesen Informationen und vielen Eindrücken wurde für uns auch der letzte Besuch der
diesjährigen Sommertour abgeschlossen.
Verfasser: Jan-Hendrik Rode