02.06.2024

Nichts Neues bei Industrie- und Gewerbeflächen

Veröffentlicht

02.06.2024

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CDW fordert mehr Engagement der Stadtverwaltung

Bereits vor mehr als einem Jahr hat die CDW-Fraktion einen Bericht über den aktuellen Stand der
Untersuchung alternativer Potentialflächen zu einem (interkommunalen) Industrie- und Gewerbegebiet
Wildeshausen-West beantragt. Erst auf der letzten Bauausschusssitzung am 11.04.2024 hat sich die
Verwaltung diesbezüglich geäußert. Und das überraschend knapp:
„Nach wie vor befindet sich die Verwaltung auf verschiedenen Ebenen im Gespräch und Austausch zur
Entwicklung von Flächen als Alternative zu W.-West. Hinsichtlich einer Kooperation mit dem Kreis bzw.
der WLO laufen die Gespräche ebenfalls fortwährend. Die Verwaltung wird zu gegebener Zeit von sich
aus weiter berichten.“
Das war alles, was die Verwaltung zu dem Thema zu berichten hatte. Für die CDW-Fraktion bestätigt
sich hierin der Verdacht, dass der entsprechende VA-Beschluss aus dem Frühjahr 2022 nur halbherzig
von der Verwaltung umgesetzt wird.

Mit dem VA-Beschluss aus April 2022, das Bebauungsplanverfahren zu Wildeshausen-West einzustellen,
haben Verwaltung und Politik vielen Wildeshauser Unternehmern die Perspektive genommen, in
Wildeshausen Gewerbe- und Industrieflächen für deren Entwicklungen zu erhalten. Auf Initiative der
CDW-Fraktion wurde die Verwaltung von der Politik umgehend beauftragt, nach Alternativflächen zu
suchen, um Wildeshausen als attraktiven Wirtschaftsstandort zu erhalten. Dieses war verbunden mit der
Hoffnung, dass Bürgermeister und Verwaltung umgehend und spürbar tätig werden. „Diese Passivität hat
uns sehr enttäuscht“, so Gudrun Brockmeyer.
„Was freie Gewerbe-, geschweige denn Industriegrundstücke, angeht, sind wir blank und halten keine
nennenswerten Reserven vor“, so Jens-Peter Hennken.
Ohne das interkommunale Gewerbegebiet Hockensberg, weit außerhalb der Stadtgrenze, wären
Wildeshauser Unternehmen gezwungen nach Visbek, Großenkneten oder Harpstedt umzusiedeln. „Das
kann doch nicht im Interesse von Wildeshausen sein“, so Jan-Hendrik Rode.
Die fehlende Entwicklung von Potentialflächen in Wildeshausen zeigten in den vergangenen Jahren
schon Wirkung, in dem einige große/bedeutende Unternehmen umgesiedelt sind. So die
Futtermittelspedition Wilhelm Burmeister GmbH (nach Rechterfeld) oder die Firma NTM
Entsorgungssysteme GmbH nach Großenkneten. „Das waren gute und verlässliche Arbeitgeber und
Steuerzahler“, so Claudia Gladen.
Auch statistisch lässt sich die Fehlentwicklung in Wildeshausen belegen. In 2023 gab es bundesweit ca.
593.000 Neugründungen, davon ca. 118.000 mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung (Quelle: Statista,
02/2024). Auf Wildeshausen heruntergebrochen wären das ca. 144, rsp. 29 Neugründungen gewesen.
„Uns sind keine derartigen Neugründungen 2023 in Wildeshausen bekannt“, so Gudrun Brockmeyer.
Nach der aktuellen Phase von Nullwachstum und Rezession folgt in absehbarer Zeit wieder ein
wirtschaftlicher Aufschwung, verbunden mit einer Investitionsbereitschaft der Unternehmen. „Hierauf
wäre Wildeshausen zurzeit nicht vorbereitet“, so Jan-Hendrik Rode, „Das müssen wir schnell ändern.“
„Die CDW-Fraktion fordert den Bürgermeister und die Stadtverwaltung auf, bei der Entwicklung von
Potentialflächen für Gewerbe- und Industrieansiedlungen mehr Engagement zu entwickeln. Bei anderen
Projekten, wie das UZW oder die Umgestaltung der Innenstadt, spüren wir jedenfalls mehr Begeisterung
und einsatzbereitschaft.“, so Hennken abschließend.