28.06.2023
Die CDW-Fraktion startet mit ihrer Sommertour 2023. Erster Stopp: Geestland
28.06.2023
Rollié: „Es ist uns wichtig objektiv, die oftmals in der Kritik stehende Firma, kennenzulernen und
basierend auf Fakten und nicht auf Gefühlen, unsere Meinung zu bilden !!”
Wie bereits in den vergangenen Jahren geht die CDW Fraktion auch im Sommer 2023 wieder auf
Tour.
In Vorbereitung auf den Stadtrat am 29Jun2023, war es naheliegend als ersten Halt das
Unternehmen Geestland Putenspezialitäten GmbH & Co. in Wildeshausen zu besuchen, welches bei
Stadt, Politik, Bürgern und Bürgerinnen häufig in der Kritik steht.
“Wir wollten uns vor Ort ein Bild machen und auch kritische Dinge ansprechen“ erklärt Christin Rollié
die Wahl des ersten Stopps. „Im Stadtrat steht das Integrationskonzept auf der Tagesordnung. Es ist
wichtig sich mit Firmen zu treffen, die eine hohe Anzahl ausländischer Mitarbeitender hat“ so Gudrun
Brockmeyer.
Begrüßt wurde die CDW von Herrn Norbert Deeken, Geschäftsführer bei Geestland. Mit aktuell rund
800 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Nationen, gehört Geestland zu einem der größten
Arbeitgeber in Wildeshausen. Das unterschiedliche Kulturen auch Herausforderungen darstellen und
wie man damit umgeht, erläuterte Deeken den CDW´lern.
Mit Videoclips werden die Arbeitssuchenden schon im Heimatland über Geestland informiert und
bekommen einen Einblick, wie ihre Arbeit in Deutschland aussehen würde.
Über das betriebseigene Informationssystem bekommen die dann Beschäftigten regelmäßig Videos
auf ihr Handy geschickt. Diese beinhalten z.B. Informationen zu: wie finde ich eine Wohnung, das
Zusammenleben in Mehrparteienhäusern in Deutschland, über Mülltrennung oder Behördengängen.
Die Videos müssen von den Mitarbeitenden angeschaut und anhand eines Fragen Quizz absolviert
werden. „Auch bei Schwierigkeiten in der Schule oder mit der Wohnung sind wir gerne
Ansprechpartner“ ergänzt Deeken.
„Sie haben quasi ein betriebsinternes Integrationskonzept“, zeigte sich Jens-Peter Hennken
überrascht. „Dieses kann uns als Stadt durchaus als Muster für das geplante städtische
Integrationsprojekt dienen“.
„Welche Arbeitsverträge die Angestellten der Firma Geestland haben“ wollte Claudia Gladen wissen.
„Früher gab es Werkverträge. Da diese im Januar 2021 generell für die Fleischindustrie verboten
wurden, haben alle Angestellten einen festen Arbeitsvertrag bei uns“ erklärt Deeken die neue
Struktur.
Die Aufzeichnung der Arbeitszeiten übernimmt das elektronische Zeiterfassungssystem, mit dem sich
die Mitarbeitenden bei Schichtbeginn ein und später wieder ausloggen müssen.
Regelmäßige Kontrollen des Gewerbeaufsichtsamtes sichern, laut Auskunft des Geschäftsführer, den
Beschäftigten, dass ihr Unternehmen seinen Pflichten zur Einhaltung des Arbeitsschutzrechtes
nachkommt.
Auch die Werkshallen durften sich die CDW´ler ansehen und Fragen zum Ablauf und zur Produktion
stellen.
In den vergangenen Jahren hatte Geestland auf freiwilliger Basis jährlich 50.000€ an die Stadt
Wildeshausen gezahlt, um damit einen Beitrag zur Integration zu leisten. „Wir haben nie richtig
erfahren, was mit unserem Geld überhaupt umgesetzt wurde, daher haben wir die Zahlung erst
einmal eingestellt.“ so Deeken. Auf Nachfrage zeigte er sich jedoch grundsätzlich bereit, über eine
Fortführung der Zahlung zu sprechen. Gemeinsam mit der CDW will man dieses Thema in den
kommenden Wochen intensiver diskutieren und Ideen hierzu entwickeln.
„Wir haben viel gelernt, interessante Eindrücke erworben und stellen fest, dass wenn man
miteinander redet, sich Dinge klären lassen! Wenn man aufeinander einhackt, führt das zu keinem
zufriedenstellenden Ergebnis … für Niemanden!“ fasst Christin Rollié den Besuch zusammen.