30.07.2022
Sanierung Freibad Pressemitteilung
30.07.2022
Rollié: „Wir wären mit dem Klammersack gepudert, wenn wir riskieren die Fördergelder in Höhe von 2.4 Mio zu verlieren!“
Die CDW Fraktion im Wildeshauser Stadtrat kritisiert die jüngsten Entscheidungen im Stadtentwicklungs- und Verwaltungsausschuss, die Kostenaufstellung für die Sanierung des Freibades nicht aktualisieren zu lassen. Zudem soll das Ergebnis nicht in die Haushaltsberatungen 2023/2024 eingebracht werden. „Es ist unverständlich, dass Verwaltung und große Teile der Politik tatenlos zusehen wollen, wie unser Freibad mehr und mehr verfällt“, so Gudrun Brockmeyer.
Christin Rollié hatte für die CDW-Fraktion den Antrag gestellt, die Kostenschätzung für die Sanierung des Wildeshauser Freibades neu zu berechnen und das Projekt in den Doppelhaushalt 2023/2024 aufzunehmen.
In der Sitzungsvorlage zum Stadtentwicklungsausschuss am 16.06.2022 hatte die Verwaltung darauf hingewiesen, dass die bewilligten Fördermittel für die Sanierung nur noch gesichert sind, wenn das Projekt im Jahr 2023 „maßgeblich vorangebracht“ wird. „Es wird höchste Zeit, dass wir die Sanierung angehen, wenn wir nicht die Förderung in Höhe von € 2,40 Mio. verlieren wollen. Wir wären mit dem Klammersack gepudert, wenn wir das riskieren“, so Christin Rollié.
Gem. Stadtverwaltung soll die Aktualisierung der Kostenschätzung € 25.000 kosten. Dieser Betrag erscheint auch der CDW-Fraktion viel zu hoch angesetzt und die Ausgabe als nicht als notwendig. „Es gibt genügend Baukostenindizes, an denen man sich orientieren könnte, um eine Kostenschätzung zu aktualisieren. Das wäre für die anstehenden Haushaltsberatungen völlig ausreichend“, so Jan-Hendrik Rode.
Irritiert zeigt sich Christin Rollié im Hinblick auf den Beschluss, die Umgestaltung des Freibades zu einem Naturbad zu prüfen und die Kosten hierfür zu berechnen. „Warum sind die Kosten für die Aktualisierung der Kostenrechnung bei dem beschlossenen Sanierungskonzept ein Grund der Ablehnung und bei der Prüfung der möglichen Umgestaltung in ein Naturbad, wird auf die hierdurch anfallenden Kosten nicht einmal verwiesen“, fragt sich nicht nur Christin Rollié. Ein Konzept zur Umgestaltung liegt nicht vor und müsste zunächst zeitaufwendig und teuer erstellt werden.
Ablehnung durch die CDW-Fraktion erfährt die Idee, sowohl das Baby- als auch das Nichtschwimmerbecken zurückzubauen und die entstehende Fläche als eine „allgemeine Nutzfläche“ herzurichten. „Wenn wir das machen, wäre das der Todesstoß für unser Freibad“, so Christin Rollié. „Kinder wollen in einem Freibad ins Wasser gehen und nicht im Gras spielen. Schon jetzt ist zu beobachten, dass nur noch selten Familien mit Kindern das Freibad besuchen. Was sollten sie auch in einem Freibad ohne Bademöglichkeit für Kinder?“
Die Idee eines Naturbades ist nicht neu, denn sie wurde bereits im Rahmen der Planungen zu der Sanierung im Jahr 2018 diskutiert. „Nach allem was uns die Verwaltung bisher regelmäßig berichtet hat, ist das im Hinblick auf die Lage und den Untergrund des Bades technisch überhaupt nicht möglich. Dieses hat der Baudezernent Manfred Meyer der Fraktion im Rahmen einer Besichtigung des Freibades im August 2021 (s. Foto) noch einmal bestätigt“. Jens-Peter Hennken, CDW-Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Auch Herr Ufferfilge hatte bisher stets darauf hingewiesen, dass die Fördermittel nicht gezahlt würden, wenn wir von dem beim Fördermittelgeber eingereichten Sanierungskonzept abweichen. Wieso hat die Verwaltung bei der aktuellen Beratung des Vorschlages hierauf nicht hingewiesen? „Was hat sich geändert, dass ein Naturbad nun abermals zur Diskussion steht? Ist der Prozess lediglich eine Hinhaltetaktik der Sanierungsgegner? Dient der Vorschlag lediglich der Beruhigung der Bevölkerung?
Der aktuelle Zustand des Freibades ist absolut inakzeptabel. Und der Verfall unseres Freibades geht weiter! Die jüngst in den sozialen Medien verbreiteten Fotos des Ist-Zustands des Nichtschwimmerbeckens sind traurige Zeugen und belegen das. Zudem hat sich mittlerweile auch noch das Sprungbecken – offensichtlich auf Grund eines Rohrschadens – von einer Nutzung durch die Badegäste verabschiedet.
Wir diskutieren in Wildeshausen über Themen wie UZW und neuem Konzept „Wildeshausen2030plus“, Wildeshausen als Ausflugsziel für Touristen, aber parallel haben wir ein Freibad welches sich in einem erbärmlichen Zustand präsentiert. „Der Zustand des Freibades ist einfach nur peinlich“!
Die CDW-Fraktion stellt klar, dass eine Sanierung des Wildeshauser Freibades, für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Wildeshausen, höchste Priorität haben muss! Museen sind ein „nice to have“, ein Freibad in einer Kreisstadt ist unseres Erachtens ein „must have“!
Die CDW behält sich weiterhin vor, eine Zustimmung zum städtischen Haushalt 2023/2024 zu verweigern, in dem das UZW berücksichtigt wird, jedoch für die Sanierung des Freibades kein Budget eingeplant wird.